Abendkurs

"Engeln und Dämonen. Die Präsenz des Unsichtbaren“

Es wäre viel zu kurz gegriffen, das Phänomen der geflügelten Wesen auf unsere aktuellen, monotheistischen Religionen zu reduzieren. Seit Menschen ihre dunkelsten Ängste und Sehnsüchte in Bild und Schrift fassen, sind Darstellungen und Beschreibungen menschenähnlicher, übermächtiger, geflügelter Wesen nachweisbar. Steinzeitliche Darstellungen künden ebenso davon, wie frühe Keilschriften aus Mesopotamien. Judentum, Christentum und Islam haben diese archaischen, urzeitlichen Vorstellungen weiterentwickelt und in ihr Weltbild miteingebaut. Die viel älteren Vorbilder liegen klar auf der Hand. Man vergleiche etwa den Kampf zwischen Jakob und dem Engel aus dem AT und der Auseinandersetzung zwischen Gilgamesch und Enkidu. Die Mächtigkeit der Engel besingt selbst noch Rilke in den Duineser Elegien Anfang des 20. Jahrhunderts. 

Die Psychoanalyse hat sich seit Sigmund Freud und Mario Erdheim ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und versucht in ihren Thesen die Funktion eines nahezu allmächtigen, übernatürlichen und oftmals auch geschlechtsneutralen Wesens zu erläutern. Ein Wesen, welches den Menschen begleitet und sowohl bedroht als auch entlastet. Die Veranstaltung zeigt anhand von kunsthistorischen Exponaten die Entwicklung dieses Phänomens in den verschiedenen Epochen der Menschwerdung auf und hinterfragt das damit verbundene Menschenbild.


2E, Di. 10.12.2024, 18.30 - 20.30,

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/81882014250




Eurythmie bis monumentale Ekstase – große Meister des Jugendstils

Der „Jugendstil“ entstand um 1890 und suchte international auf vielfältige Weise nach der adäquaten und genuinen Form der Moderne. Mit ihm begannen auch das moderne Design und die moderne Werbegrafik. Durch seine Plakate berühmt geworden ist vor allem der Pariser Künstler Henri de Toulouse-Lautrec. Er war einerseits kein dezidierter Repräsentant des Jugendstils – andererseits ist er aus dessen Vorgeschichte nicht wegzudenken. Seine Plakate, die brillant und mit Witz die Veranstaltungen des Pariser Nachtlebens bewarben, machten ihn berühmt. Der Tscheche Alfons Maria Mucha wiederum galt als „Genie“ der Werbegrafik und lotete die ästhetischen Prinzipien des Jugendstils bis zur Vollendung aus. Gustav Klimt hingegen als Mitbegründer der „Wiener Secession“ errang Weltruhm mit Werken wie dem „Beethovenfries“, dem „Kuss“ oder seinen faszinierenden Porträts. Seine Ornamentik und sein dekoratives Talent sind wohl einmalig. In der Architektur aber war Antoni Gaudi der exponierteste Vertreter des Jugendstils. Die beeindruckende Konsequenz des Meisters aus Barcelona ließ eine unverwechselbare und radikale Ästhetik entstehen, deren organische und bisweilen exzentrische Radikalität ihresgleichen sucht. Längst gilt er als einer der prominentesten Künstler der Moderne.


Toulouse-Lautrec – der große Meister vom Pigalle

2E, Di. 07.01.2025, 18.30 - 20.30,

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/85258757914


Alfons Mucha – virtuoser Linienkult im Jugendstil

2E, Di. 21.01.2025, 18.30 - 20.30,

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/82719374022


Gustav Klimt – Kunstskandale und geniale Eurythmie 

2E, Di. 28.01.2025, 18.30 - 20.30, 

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/84960489367


Antoni Gaudi – „modernisme“ und radikale Ästhetik

2E, Di. 04.02.2025, 18.30 - 20.30,

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/87536161598

Der Besuch von Einzelveranstaltungen ist möglich. Die Einzelveranstaltungen werden nicht extra ausgeschrieben!




Nichts, dem die Gerechtigkeit mangelt, kann moralisch richtig sein (Cicero) – Justitia in Wort und Bild

Der Begriff der „Gerechtigkeit“ stand seit der Antike im Zentrum von Ethik und politischer Philosophie. Ab Platon zählte die Gerechtigkeit zu den „virtutes politicae“ und stand unter diesen an erster Stelle. Werden die Prinzipien der Gerechtigkeit verletzt, leidet das Gemeinwesen. So spielte dieser Begriff auch in der christlichen Ethik des Mittelalters eine zentrale Rolle. Die Humanisten hinterfragten ebenfalls den Begriff und das Rechtsprinzip des „suum cuique“ (Jedem das Seine!) war in der absolutistischen Staatstheorie von großer Bedeutung. Auch die Aufklärung maß der Rechtsphilosophie große Bedeutung bei. So kann es nicht überraschen, dass zu diesem Zentralbegriff auch eine eigene Bildwelt entstand. Seit dem Mittelalter entwickelte sich eine reiche Ikonographie der Gerechtigkeit, die im öffentlichen Raum ermahnte und sogar drohte. 


Der Begriff der „Gerechtigkeit“ von der Antike bis heute

2E, Di. 11.02.2025, 18.30 - 20.30

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/83562834536


Bilder der Gerechtigkeit vom Mittelalter bis in die Moderne

2E, Mi. 12.02.2025, 18.30 - 20.30, 

Salzburger Bildungswerk + online: https://us02web.zoom.us/j/83118524146


Der Besuch von Einzelveranstaltungen ist möglich. Die Einzelveranstaltungen werden nicht extra ausgeschrieben!


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