
Nur im Wintersemester
Wie Bilder erzählen: Storytelling von Albrecht Altdorfer bis Peter Paul Rubens
Die Alte Pinakothek präsentiert in dieser Sonderausstellung Werke aus den Bereichen der Altdeutschen und Altniederländischen sowie der Flämischen Malerei des 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Diese Präsentation aus eigenen Beständen erlaubt ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie selten gezeigten Entdeckungen! Beleuchtetet werden unterschiedliche Facetten eines Themas, das zu den Kernaufgaben der Malerei schlechthin gehört: Das Erzählen von Geschichten. Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler sowie Auftraggeber damit zu unterschiedlichen Zeiten, und an welches Publikum richten sie sich dabei? Neben einem Besuch dieser Sonderausstellung umfasst der Tag in der Alten Pinakothek auch ein Besuch der ständigen Sammlung, in der wir uns Highlights und weniger bekannten Bildern widmen werden.
Sammlung Schack und Villa Stuck – Von der Romantik bis zu Symbolismus und Jugendstil
Die Münchner Sammlung Schack – eine der faszinierendsten Gemäldegalerien Deutschlands – wurde zusammengetragen von Graf Adolf Friedrich von Schack, einem großen Mäzen der Münchner Kunstszene in der Belle Epoque. Das Haus präsentiert rund 200 Hauptwerke der deutschen Malerei von Romantik und Nazarenern bis zum Symbolismus und etwa siebzig faszinierende Kopien nach Gemälden alter Meister. Die Sammlung blieb bis heute unverändert und ist ein hochbedeutendes Dokument der romantischen Bilder- und Geisteswelt jener Epoche. Auch das Museum selbst mit seiner prächtigen Neorenaissance-Fassade von Lorenz von Gedon ist wahrlich sehenswert. Sucht man anschließend die Villa Stuck auf, so erkennt man sofort die geistesgeschichtliche und künstlerische Kontinuität. Die mythologischen, romantischen und symbolistischen Sehnsüchte der frühen Moderne finden in diesem Monument des Künstlerkults ihre bildnerische Fortsetzung. Nur wenige Baudenkmäler können mit einer ähnlichen Mischung aus Selbstinszenierung, Verführung, Verlangen, Lust, Schönheit und Geheimnis aufwarten wie die Villa Stuck. Sie ist „erschreckend großartig“ nach den Worten des Stuck-Schülers Paul Klee. Ihr übergreifendes Prinzip ist das romantische Konzept des Gesamtkunstwerks in einer klassizistisch inspirierten Jungendstil-Villa, in der sich Leben, Architektur, Kunst, Musik, Theater zu einem ästhetischen Amalgam verdichten. Schon die Zeitgenossen des Münchner „Malerfürsten“ Franz von Stuck feierten sie als eine „moderne“ Sensation.
Michaelina Wautier und die Malerei des 17. Jahrhunderts
Michaelina Wautiers zählt zu den herausragendsten Künstlerinnen des 17. Jahrhunderts. Im Kunsthistorischen Museum wird ihr nun eine Ausstellung gewidmet, die nahezu ihr gesamtes Oeuvre präsentiert und ihre Werke auf Augenhöhe mit denen von Zeitgenossen wie Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck stellt. Wautiers schuf eine Vielzahl von Meisterwerken in verschiedenen Gattungen, darunter Historienmalerei, Blumenstillleben, Porträts, Altarbilder und Genremalerei. Obwohl sie zu Lebzeiten äußerst erfolgreich war und unter anderem für den Hof des Statthalters der spanischen Niederlande, Erzherzog Leopold Wilhelm, arbeitete, geriet sie, wie viele ihrer Kolleginnen, in Vergessenheit. Diese Ausstellung gibt uns die Gelegenheit, die beeindruckenden Werke Wautiers wiederzuentdecken und einen Blick auf die umfangreichen Sammlungen der Malerei des 17. Jahrhunderts im Kunsthistorischen Museum zu werfen.
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