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Die Kunstpolitik der Salzburger Fürsterzbischöfe

Das heutige Erscheinungsbild Salzburgs wurde maßgeblich durch die Bautätigkeit mehrerer Fürsterzbischöfe geprägt, die seit dem 16. die Umgestaltung der mittelalterlichen Stadt zur barocken Residenzstadt bestimmten. Dazu beriefen sie zunächst italienische Architekten, Maler und Stuckateure nach Salzburg, die hier Neuerungen in der Architektur und bei der Ausgestaltung von Residenz, Dom und anderen Bauten verwirklichten. Im ausgehenden 17. Jahrhundert waren es dann verstärkt österreichische Künstler, die im Auftrag der Fürsterzbischöfe repräsentative Werke schufen, wie der Maler Johann Michael Rottmayr oder der Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach, der zahlreiche Barockkirchen als sichtbares Zeichen des erstarkten Katholizismus errichtete. Neben den Schlössern Hellbrunn, Mirabell, Klessheim und Leopoldskron sowie den dazugehörigen Parks waren die Fürsterzbischöfe auch für die städtebauliche Gestaltung vieler Plätze mit Brunnen und Denkmälern verantwortlich. Sie waren außerdem meist auch große Kunstsammler, die Gemälde, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten und Tapisserien erwarben: Viele dieser Werke werden noch heute in Salzburger Museen bewahrt.



Vom Salzburger Marktrecht 996 zum Schrannenmarkt. 

Die Versorgung einer Stadt im Wandel der Jahrhunderte

Seit der Verleihung des kaiserlichen Marktrechts im Jahr 996 gab es in der Stadt einen täglichen Markt als Mittelpunkt eines umfangreichen Warenverkehrs. Dieser Hauptmarkt wanderte im Laufe der Jahrhunderte vom Waagplatz über den Alten Markt auf den heutigen Grünmarkt und war täglich, also auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Im Spätmittelalter entstanden in den umliegenden Gassen und Plätzen Spezialmärkte, wie etwa für Brot oder Fische. Die Fleischbänke der Metzger befanden sich auf der Stadtbrücke. Auch in der Rechtsstadt lagen mehrere Marktplätze. Der 1906 behördlich genehmigte Schrannenmarkt für Landprodukte an Donnerstagen ist heute einer der größten Märkte Österreichs. Neben den Märkten, die den täglichen Bedarf der Bevölkerung abdeckten, fanden in Salzburg auch zwei überregionale Jahrmärkte statt, bei denen auch auswärtige Händler ihre Waren anboten und die Salzburger Gelegenheit zum günstigen Einkauf von Importwaren hatten. Der ältere, ab 1331 belegte Herbstmarkt, die Rupertidult, ging aus dem Fest des Hl. Rupert, dem 24. September, hervor. Schon im 14. Jahrhundert wird ein zweiter Jahrmarkt zur Fastenzeit genannt, der später immer mehr in die wärmere Jahreszeit verlegt wurde. In der Tradition dieser Jahrmärkte stehen heute die Pfingstdult und der Rupertikirtag.



Geniale Frauen – Künstlerinnen in der Renaissance und im Barock

Bis vor wenigen Jahren waren nur wenige Künstlerinnen der Frühen Neuzeit – wie Maria Sibylla Merian oder Angelika Kauffmann – allgemein bekannt. Viele andere erfolgreiche Malerinnen, die auch bei ihren Zeitgenossen hohe Anerkennung erfuhren, waren in Vergessenheit geraten. Inzwischen ist es aufgrund neuerer Forschungen möglich, den Werdegang von Künstlerinnen wie Sofonisba Anguissola, Artemisia Gentileschi, Judith Leyster oder Rachel Ruysch darzulegen. Ihr künstlerisches Schaffen war nicht nur auf die Porträt- oder Stillleben-Malerei beschränkt, sondern umfasste in vielen Fällen auch die Historien- und Genre-Malerei. Neben dem familiären Hintergrund werden auch die Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Künstlerinnen und die gesellschaftlichen Konventionen beleuchtet. Dabei ist auch die Frage von Interesse, ob mit der Position einer Hofkünstlerin besondere Freiheiten verknüpft waren. 



Zu den wachsenden Steinen, ins Reich der Feuersalamander

bei Nonnreit/Tittmoning

Vielfältige Lebensräume und unterschiedlichen Waldtypen prägen die Landschaft am „Salzachdurchbruch“ bei Tittmoning-Nonnreit. Einst durchbrachen hier die Fluten des vom abschmelzenden Salzachgletscher gespeisten Sees den Altmoränenring, um sich den Weg in die Inn-Donau-Niederung zu bahnen. Auf den Hängen wechseln sich bunte Wiesen und Hochstaudenfluren ab, an Quellbächen gedeiht der Riesenschachtelhalm. Nach Norden zu geht ein Buchen-Tannen-Fichten-Hangwald allmählich in einen Schluchtwald und weiter unten in einen zum Teil undurchdringlichen Auwaldstreifen über. Eine Besonderheit des Leitenwalds sind die „wachsenden Steine“ – Kalksinterquellen mit der seltenen, geschützten Pflanzengesellschaft Cratoneuretum. Bei feuchter Witterung kann man mit etwas Glück Feuersalamander beobachten, die hier noch weit verbreitet sind. 

Auwälder sind geprägt durch periodisch auftretende Hochwasserereignisse und werden aufgrund ihrer Dynamik auch als „europäischer Urwald“ bezeichnet. Wir überqueren den Siechenbach und erreichen die Schwemmsandbereiche mit den ihnen eigenen, angepassten Pflanzen, Pilzen und Tieren. Die Geschichte der Salzachregulierung sowie die aktuellen Kraftwerkspläne werden ebenfalls angesprochen. Mit einer kleinen Erfrischung aus frischen Kräutern endet die Tour.


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© Andreas Deusch 2023