
„Delikatessen am Wegesrand“ am Höglwörther See bei Anger
„Die Liebe geht durch den Magen“ heißt es bekanntlich … Was also liegt näher als einen Spaziergang in einer durch verschiedenste geologische und kulturelle Einflüsse geprägten Region mit einer Kräuterwanderung zu verbinden. Ausgangspunkt ist das ehemalige Kloster Höglwörth mit seiner Rokokokirche, gelegen auf einer Halbinsel im Höglwörther See bei Anger. Von Streuwiesen mit Orchideen über Hochstaudenfluren und artenreiche Mischwälder bis hin zu Röhrichtbeständen und Schwimmblattgesellschaften bietet das malerische Ramsauertal eine große Vielfalt unterschiedlicher Biotope. Schon am Wegesrand wachsen zahlreiche Kräuter, die sich zu einem leckeren Aufstrich verarbeiten lassen. Manche eignen sich für ein Wildgemüse, andere für einen aromatischen Tee, wieder andere sogar als Badeessenz. Es geht aber nicht nur um die reine Artenkenntnis: Die Teilnehmer erhalten Tipps zum Sammeln und Konservieren, Rezepte für Hauptgerichte, Nachspeisen und Getränke sowie Informationen über die Inhaltsstoffe der gefundenen Kräuter. Gemeinsam bereiten wir mit den gesammelten Kräutern kleine Leckerbissen zu, die wir natürlich auch gemeinsam genießen wollen. Bitte feste Schuhe, Plastikbeutel und kleine Zettel zum Beschriften der gesammelten Pflanzen sowie Trinkglas oder Becher mitbringen.

Pilzwanderung auf der Stroblalm am Högl
Pilze bilden neben den Tieren (Fauna) und den Pflanzen (Flora) ein eigenes Reich – die Funga. Sie besiedeln alle Lebensräume – Wüsten und Moore, Wälder, Meeresküsten, alpine Zwergstrauchheiden und Städte. Ihre Anzahl ist unübersehbar, zumal unentwegt neue Arten beschrieben werden. Allein zwischen Inn und Salzach stellte die „Arbeitsgemeinschaft Mykologie Inn/Salzach“ über 4.100 Arten fest. Ohne Pilze läuft nichts: Der Käse braucht seinen Schimmelpilz, das Bier die Hefe, der Kranke das Penicillin. Kein Wald gedeiht ohne die ebenso komplizierte wie faszinierende Mykorrhiza, jenes enge Zusammenspiel von Baumwurzeln und pilzlichen Symbiosepartnern, und längst wären wir erstickt unter der Masse organischer Abfälle, würde diese nicht unablässig von Pilzen in ihre Bestandteile zerlegt und zu Humus umgewandelt – Recycling pur! Im Spätsommer und Herbst sind es vor allem essbare Pilze, die uns faszinieren – und giftige, vor denen wir uns fürchten. Wie man sie sammelt, bestimmt und voneinander unterscheidet, erklärt der Mykologe und Buchautor Till R. Lohmeyer auf einer Wanderung am Högl. Selbstgesammelte Pilze können zur Bestimmung mitgebracht werden.
* Änderungen vorbehalten