Sammelleidenschaft: Sammlerinnen und Sammler in der Frühen Neuzeit
Unsere heutigen Museen haben vielfach ihren Ursprung in Sammlungen, die in der Renaissance und im Barock entstanden: Ohne die Familie Medici oder Herrscherdynastien wie die Habsburger und Wittelsbacher gäbe es nicht die großen Museen in Florenz, Wien und München. Die Sammelleidenschaft erfasste aber auch Herrscherinnen wie Isabella d' Este in Mantua, die schwedische Königin Christina, die Marquise de Pompadour oder Katharina II. von Russland – sammelten diese Frauen anders als ihre männlichen Zeitgenossen? Im Blick stehen auch mehrere Klöster, in den besondere Sammlungen angelegt wurden, wie in Kremsmünster oder Göttweig. Interessant ist auch der Bildungsauftrag, der mit einigen Sammlungen der Frühen Neuzeit verknüpft war.
Architektur und Medizin in Wien
Der Alsergrund ist seit Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum der medizinischen Forschung und Behandlung. Hier befindet sich der ab den 1690er Jahren errichtete und mehrfach umgebaute Spitalskomplex des Alten AKH. In den heute als Universitätscampus genutzten Höfen befindet sich mit dem Narrenturm eines der radikalsten Beispiele der Wiener Architektur des 18. Jahrhunderts. Nach einer Besichtigung des Alten AKH besuchen wir das Josephinum. Der 2022 wiedereröffnete Prachtbau, den Isidore Canevale für Joseph II. errichten ließ, beherbergt eine der bedeutendsten medizinhistorischen Sammlungen der Welt. Unter anderem sind hier über 1000 spektakuläre Wachsmodelle florentinischer Meister zu bewundern. Am Nachmittag geht es weiter in das von Hermann Czech neu gestaltete Sigmund Freud Museum, das in Freuds ehemaligen Praxis- und Wohnräumen eine Ausstellung zu seinem Leben und zur Geschichte der Psychoanalyse zeigt.
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